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Warnung vor Nanopartikeln

  Mediziner finden Hinweise auf Immunstörungen — Prüfpflicht ab 2013

WIESBADEN — Nanopartikel sind nur millionstel Millimeter groß — genau das kennzechnet „Nano“. In der Technik versprechen sie interessante Eigenschaften, etwa kratz feste Lacke. Auch in Kosmetik-, Reinigungs- und Nahrungsmittelprodukten werden sie zunehmend verwendet. Doch da beginnen möglicherweise die Probleme. „Die Auswirkungen, die diese Partikel auf die Gesundheit haben, sind noch nicht abschätzbar. Wenn man sich vor diesem nicht kalkulierbaren Risiko schützen möchte, sollte man auf Produkte zurückgreifen, die keine Nanopartikel enthalten“, empfiehlt Richard Raedsch vom Berufsverband Deutscher Internisten.

Bei der Wahrnehmung der Nanopartikel verhält es sich umgekehrt zu etwa der Gen- oder Atomtechnik. Die Verbraucher stehen der Technologie gleichgültig oder so gar positiv gegenüber, es sind die Experten, die zu Vorsicht mahnen.

Klar ist, dass die Partikel über Atemwege, Magen-Darm-Trakt und vermutlich Haut in den Körper eindringen, einige gelangen in die Körperzellen und in den Zellkern, wo sie Zellen schädigen können.

Die Verwendung von Nanoparti keIn ist allerdingsnoch nicht kenn zeichnungspflichtig. Für Kosmetika plane die EU die Einführung einer Überprüfung für 2013. „Die Beimenung metallischer Partikel zum Beispiel aus Titandioxid, wie sie in Sonnencremes enthalten sind, ist aus der Liste der Inhaltsstoffe ersichtlich, unklar bleibt jedoch häufig, ob es sich dabei um Nanopartikel handelt“, sagt Richard Raedsch.

Bei Reinigungsmitteln sowie Haushaltsgegenständen deuteten Bezeichnungen wie „antibakteriell beschichtet“ oder „mit Nano-Silber“ auf die Verwendung von Nanopartikeln hin. Reinigungsprodukte für Bad und Küche sowie Le bensmittelboxen, Küchenutensilien und Kühlschränke können betroffen sein. „Bei Unklarheiten sollte man nicht zögern und beim Hersteller nachfragen, ob in Produkt Nanopartikel enthält“, rät Raedsch, Chefarzt am St.-Josefs-Hospital in Wiesbaden. In der Lebens mittelindustrie können Nanopartikel etwa als Rieselhilfen für Tüten süppen oder Gewürzmischungen und zur Verhinderung optischer Veränderungen bei Schokolade eingesetzt werden. Von großer Bedeu tung sind die Teilchen auch zum Haltbarmachen des Produkts.

„Studien belegen, dass Titandioxid-Nanopartikel, wie sie in antimikrobiellen Zusätzen verwendet werden, Leber-, Nieren- und Herz muskelschäden sowie eine Zerstörung der Erbsubstanz DNA verursachen können. Für Silber-Nanopartikel konnte eine Schädigung von Leber- und Gehirnzellen nachge wiesen werden“, sagt Raedsch. Und Studien mit an Morbus Crohn erkrankten Menschen hätten gezeigt, dass das Vermeiden von Lebens mitteln mit Nano-Stoffen. die Beschwerden besserte.

Auch andere Ergebnisse deuteten auf einen Zusammenhang zwischen Nanopartikeln und Störungen des Immunsystems sowie Magen- Darm-Entzündungen hin. Derzeit sei es für den Konsumenten nicht möglich, zu erkennen, ob bei der Herstellung Nanomaterialien verwendet wurden. Es gilt jedoch, sagt Raedsch: Je weniger stark ein Nahrungsmittel industriell verarbeitet wurde, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass es mit Nanopartikelnversetzt wurde.  APD 1

 
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